Vor kurzem habe ich zum ersten Mal unsere Kita von innen gesehen und den Kita-Alltag erleben dürfen. Bislang war die Kita für mich als Vikarin nur ein wiederkehrender Tagesordnungspunkt bei jeder Kirchenvorstandssitzung gewesen. Ich wusste also, dass so eine Kita ganz schön viel Verwaltung für eine Kirchengemeinde und eine Pfarrerin bedeutet.
Wie aber sieht die Kita von innen aus? Wer arbeitet dort? Was passiert dort an (religions-) pädagogischer Arbeit?
Mein erster Besuch in der Kita war der Elternabend am 25.09.18. Begrüßt wurden wir am Eingang vom Förderverein mit Sekt und Orangensaft. Kurz darauf versammelten sich alle im Mehrzweck-Raum, wo die Kita-Leiterin die Runde begrüßte. Die nächste halbe Stunde, bevor sich die Eltern auf die einzelnen Gruppen aufteilten, war sehr kurzweilig. Das Kita-Personal stellte sich vor, bedankte sich mit einem Ständchen und mit den Kindern gemeinsam gebackenen Herzen bei der aktuellen Elternvertretung. Mit einem weiteren Lied („Heute geht es mir so“) bekamen wir einen Einblick in den aktuellen pädagogischen Schwerpunkt – die Arbeit mit Gefühlen im Rahmen des Papilio-Projektes. Nun kannte ich immerhin das Kita-Personal vom Sehen. Einige Eltern erkannte ich sogar wieder. Schließlich besuchen einige mit ihren Kindern ja auch die Familiengottesdienste der Auferstehungskirche.
Gespannt war ich aber immer noch, wie genau ein Kita-Tag abläuft. Daher hospitierte ich am 1. Oktober für einen Tag in der Kita. Ein Montag bot sich dafür besonders an, da ich so den Montagskreis miterleben konnte. Um halb elf versammeln sich die Kinder und Erzieherinnen aller Gruppen (einschließlich der Krippenkinder) im Mehrzweck-Raum, begrüßen und verabschieden einander mit einem Lied. An diesem Montag wurden auch neue Gesichter in der Runde willkommen geheißen. Und dann lernten wir einige Herbstlieder mit Bewegungen übers Eichhörnchen, das seine Nüsse verbuddelt, und vom Drachensteigen. Die Erzieher/innen gestalteten die halbe Stunde sehr kurzweilig und begleiteten unseren Gesang teils mit Klavier, teils mit Gitarre. Die Kinder waren richtig bei der Sache. Danach wurde der sonnige Vormittag zum Spielen im Außengelände genutzt. Ich konnte mit allen Mitarbeitenden wenigstens ein paar Sätze wechseln und mehr über ihre Ausbildung und Arbeitsschwerpunkte erfahren. Um 12.30 Uhr aß ich dann mit einer Gruppe zu Mittag und war ganz schön beeindruckt, dass es mehrere Gänge gab (Suppe, Hauptspeise mit Salat und Nachttisch), wie selbstständig die Kinder sich ihr Essen nahmen und meistens auch richtig einschätzten, wie viel Hunger sie tatsächlich hatten.
Mein Eindruck war: Hier arbeitet und spielt eine bunte, engagierte, vor allem singfreudige Truppe aus Mitarbeitenden und Kindern! Was für eine Bereicherung für eine Kirchengemeinde. Vor allem konnte ich vom Außengelände der Kita das erste Mal richtig gut die bauliche Verbindung von Kita, Kirchengemeinde und Altenheim bestaunen. Es war also auch – im wahrsten Sinne des Wortes – nochmal eine ganz neue Perspektive für mich.
Quelle: Gemeindebrief der Ev. Auferstehungskirchengemeinde „Kirche in der Mitte“ 3/18